Beunruhigende Momente und bizarre Figuren

Beunruhigende Momente und bizarre Figuren

Orgel-Triduum mit Werken französischer Komponisten eröffnet

Fürstenfeldbruck (ap) – Die Gemeinde der Pfarrkirche St. Magdalena feierte das 25-jährige Jubiläum der durch die Göttinger Firma Ott erbauten Orgel mit einem Orgeltriduum. Der musikalische Hausherr Roland Muhr ließ sich als Besonderheit das Musizieren „zu vier Händen und vier Füßen” einfallen.

Als eröffnendes Duo nahmen die ehedem von ihm unterrichteten Brüder Christian und Thomas Friese den Gedanken von der humorvollen Seite auf und begannen ihr französisches Programm mit Kostproben aus dem „Karneval der Tiere” von Camille Saint-Saens. Das Duo spielte aus dem mittlerweile hoch beliebten „Carnaval des animaux” zunächst den „Königlichen Einzugsmarsch der Löwen”. Im bombastischen Klang schien auch das Gebrüll der Tiere enthalten.

Schildkröten von Bass untermalt

Bei den eher zaghaften, vom Bass untermalten „Schildkröten” lugte Offenbach mit der Quadrille aus „Orpheus in der Unterwelt” herein. Bässe wurden auch beim Auftritt des „Elefanten” bemüht, wogegen „Der Schwan” mit flötenden Akkordbrechungen und einem dem Violoncello verwandten Klang herbei schwamm.

Als Stück in Originalbesetzung stellte das Duo die „Sonate à deux” von Gaston Litaize vor. Er war Schüler von Marcel Dupré. Bei diesem seinem letzten Werk entwickelte der über 80 Jahre alte Litaize, der blind geboren, bereits elfjährig das Orgelspiel begann, seine ausdrucksstarke, mit herber Reibung und Dissonanz durchsetzte Klangsprache weiter.

Fantasievolle Wendungen verrieten auf Schritt und Tritt den virtuosen Organisten und Improvisator. Die Brüder Friese gestalteten den einleitenden „Choral” als machtvollen Eindruck, der sich dann milderte, um erneut zu kraftgedrungenem Crescendo anzuwachsen.

„Interlude” (Zwischenspiel) folgte als zunächst verhaltener Satz. Unter den 35 Registern der Ott-Orgel fand man reizvolle Klangfarben.

Motive durch Triller verziert

Motive, gern auch vereinzelt, als Schritte oder kurze Läufe hie und da mit einem Triller oder ähnlichen Figuren verziert, wirkten freilich mitunter bedrohlich. Das „Final” verwischte solch beunruhigende Momente mit teils bizarren Figuren. Auch deren Darstellung gelang dem Duo mit virtuoser Bravour.