Der Jubilar und die Freunde

Der Jubilar und die Freunde

04.08.2009 04:44 Uhr

AUGSBURGER ALLGEMEINE

Sechs Konzerte stehen heuer auf dem Programm der Herz-Jesu-Kirche in Pfersee. Ins Zentrum des zweiten Konzertes stellte Organist Thomas Friese einen der Jubilare dieses Jahres: „Mendelssohn & Friends” lautete das Motto. Drei Werke des Komponisten, der heuer 200 Jahre alt geworden wäre, erklangen auf der Sandtner-Orgel.

Die Fuge e-Moll donnerte aus den mächtigen Pfeifen, die auch im finalen Akkord keine harmonische Auflösung fand. Versöhnlicher klang das Andante in D-Dur, bevor die dreisätzige Sonate f-Moll über den Choral „Was mein Gott will, das g’scheh allzeit” Klangmacht und Stille, Gut und Böse in einen Kampf verwickelte, in dem die bittende Seele im grandiosen Finale schließlich frohlockend obsiegt.

Unter den „Friends”, die der Konzerttitel versprach, fand sich der zweite große Jubilar der Komponisten: Joseph Haydn, dessen 200. Todestag heuer begangen wird. Witzig, frech und äußerst kurz war Frieses Interpretation der beiden Stücke für die Flötenuhr (ein kleiner, selbstspielender Orgelautomat), an die sich das Siciliano in G anschloss.

In strammem Tempo und mit bombastischer Feierlichkeit

Zu den „Friends” zählte Friese auch den britischen Komponisten Edwin Henry Lemare, dessen „Marche Moderne” er in strammem Tempo und mit bombastischer Feierlichkeit gab. Zu hören war auch Johann Sebastian Bachs getragenes und von verhaltener Freude durchdrungenes Choralvorspiel „Schmücke dich, o liebe Seele”. Den Abschluss bildete die ergreifende Toccata von Marcel Lanquetuit.

Das Konzert in Herz Jesu war ein Heimspiel für den Organisten Thomas Friese: Von 1992 bis 1996 war er als Kirchenmusiker dort tätig. Seinen Zuhörern bot er ein facettenreiches Erlebnis. (eric)